Schwitzen im Lössel-Zelt

Goldbraun, außen knusprig und innen zart, so muss das perfekte „Hendl“ sein. Zur Lautrer Kerwe gehört es wie das Karussell und die Schießbude und zählt zur Leibspeise Nummer eins im Lössel-Zelt. Verantwortlich für den perfekten Vogel, dass er so gut ausschaut, verführerisch riecht und lecker schmeckt sind die beiden Chefs vom Grill: Agata und Woitec. Sie kennen die Tücken des Hähnchengrillens aus dem Effeff.

Wer gemütlich im Festzelt sitzt und an seinem Händl knabbert, ahnt nicht wie anstrengend das ist. Denn ganz schön heiß ist es vor dem Brenner. So zwischen 50 und 60 Grad! Da kommt man schon ins Schwitzen, „Aber das ist alles nur Gewöhnungssache“, verrät Agata, die genau wie ihr Ehemann Woitec mit viel Hingabe und mit Herzblut bei der Arbeit ist. Schon morgens um 9 Uhr beginnt die Arbeit. Und bei Hochbetrieb geht es durch bis nach Mitternacht. Morgens gleich heißt es zunächst mal aufräumen, putzen. Die spezielle Gewürzmischung wird vorbereitet, womit die Hähnchen dann eingerieben werden. Die Hähnchen werden mit dem Bürzel nach hinten aufgespießt. „Unsere Gewürze sind sehr lecker“, erzählt Agata, „wir haben schon alles durchexerziert, und wir probieren so lange, bis es uns schmeckt und den Gästen auch. Bei uns ist alles von Natur: Pfeffer, Paprika, Curry.“

Eine ganze Stunde lang geht es den Hähnchen auf dem Grill an den Kragen, denn schließlich muss es ja schön braun gebrutzelt sein. „Entscheidend ist der richtige Punkt für die Garstufe“, so Agata. Dazu braucht man viel Erfahrung. Kommt es auch schon mal vor, dass ein ganzer Spieß mit Hähnchen weggeschmissen werden muss, weil sie zu trocken sind? „Ganz selten“, gibt Agata zu , „dazu sind wir ja da. Aber es kann schon mal passieren, besonders am Schluss des Tages, wenn viel Hektik herrscht. Dann bringt sie unser Chef zur Tafel in Kaiserslautern.“ Was auf den Teller kommt, wird bei den Beiden mit Hingabe an die Qualität sorgfältig ausgewählt und zubereitet. Sie kümmern sich mit Leib und Seele um das Wohl der Gäste. Da gehen auch ganz schön viele Hähnchen über den Tisch. Hunderte allein an einem Mittag. Dazu stehen 24 Spieße mit je vier Hendl und sechs auf einer Seite parat.

Seit nunmehr 12 Jahren stehen Agata und Woitec schon an dem Hähnchengrill und schwitzen dabei Blut neben den Brennern. Und trotzdem sind die Beiden unglaublich freundlich. Sie begrüßen die Gäste am Zelteingang so charmant, als wäre es ihr eigenes Geschäft. Man merkt, dass ihnen die Arbeit Spaß bereitet. „Wir wollen ja, dass unsere Gäste zufrieden sind, und der Chef natürlich auch“, so Agata. Dabei biete jeder Tag neue Erlebnisse und viel Abwechslung. „Kein Tag ist wie der andere, immer ist was los“, versichert Agata. „Dabei sind die Gäste in Kaiserslautern besonders freundlich. „Sie sind auch schon mal geduldig, wenn’s länger dauert. Das ist nicht überall so. Das macht uns richtig Spaß hier“, sagt Agata und zeigt dabei ihr glockenhelles Lachen, das sie so sympathisch und beliebt macht. Der Kontakt mit den Gästen ist den Beiden genauso wichtig wie das knusprige Hähnchen. Und genau deshalb „läuft alles glatt und wunderbar“, sagt Agata und lacht über das ganze Gesicht.